Cobot optimiert Spritzgussproduktion
HEINE Optotechnik
Technologie
Universal Robots
Anwendung
Warenfluss
Branche
Medizintechnik
Die Herausforderung
HEINE Optotechnik entwickelt und fertigt ein großes Portfolio qualitativ hochwertiger Instrumente zur Primärdiagnostik für die verschiedensten medizinischen Fachgebiete. Das Familienunternehmen mit über 500 Mitarbeitern verfügt über eine hohe Fertigungstiefe und ist im Bereich der handgeführten Diagnostikinstrumente weltweit operierender Marktführer.
Der bayrische „Hidden Champion“ fertigt im Stammsitz in Gilching neben vielen anderen Fertigungs- auch Spritzgussteile, die später zu Instrumentenbaugruppen gefügt werden. Ein Portal entnimmt die fertigen Kunststoffteile aus der Spritzgussmaschine und legt sie auf einem Förderband ab. Der stetig produzierte Teilefluss wurde in der Vergangenheit von Mitarbeitern händisch in KLTs geschlichtet. Um Effizienz und Ausbringung des Anlagenverbands zu erhöhen, wurde das Team aus der Betriebsmittelentwicklung beauftragt, eine Automationslösung für diese Tätigkeit zu finden.
Die Lösung
Auf der Suche nach einer praktikablen Lösung wurden verschiedene Roboter verglichen. Die Wahl fiel auf einen UR10e von Universal Robots. Der Cobot konnte aufgrund der einfachen Programmierung und der vielen kompatiblen Endeffektoren aus dem UR+ Programm (Greifer & Kameras) schnell überzeugen. Mit einer Handgelenkskamera der Marke Robotiq ausgestattet erkennt der Cobot die auf dem Förderband liegenden Kunststoffteile und schlichtet diese mittels Vakuumsauger E-Pick in KLT-Boxen aufeinander. Mit einem weiteren am Cobot befestigten Saugmechanismus werden Zwischenablagen hantiert. Der Cobot befindet sich auf einem mobilen Wagen, der an unterschiedlichen Spritzgussanlagen genutzt werden kann. Zur Referenzierung zwischen Roboter und Förderband wird ebenfalls die Handgelenkskamera genutzt. Diese fotografiert einen am Förderband befindlichen QR-Code ab, um die Ausrichtung des Roboters zum Förderband über einen visuellen Offset zu ermitteln.
Die mobile Einheit kann inzwischen 5 verschiedene Bauteile erkennen und schlichten, weitere Bauteile sind in Planung. Das Plug & Play-Konzept und die einfache Programmierung des UR ermöglichten eine schnelle und eigenständige Umsetzung des Automationsprojekts binnen weniger Wochen. Statt der üblichen 8-Stunden-Schicht, können die in Kombination mit dem UR betriebenen Anlagen im Idealfall bis zu 64 Stunden durchgehend betrieben werden. Durch die Automation mittels Universal Robots konnten die Ausbringung gesteigert und monotone Tätigkeiten reduziert werden. Bei der Firma HEINE Optotechnik gilt dieses Projekt als Sprungbrett für viele weitere bereits in Planung befindliche Robotiklösungen.
“Mit dem UR haben wir einen einfachen Weg gefunden, zunehmend tiefer in das Thema Robotik einzusteigen."